Dienstag, 13. Juli 2010

Die evangelikale Mission im Ausland

Während ich die Entscheidung, ob der Durchschnittschrist einer Gehirnwäsche unterzogen wird, dem Zuschauer überlassen wollte (ich bin der Meinung, dass das auf den Löwenanteil in der Form nicht zutrifft), fällt die Beurteilung des folgenden Videos den meisten hoffentlich leicht und dürfte zu einem eindeutigen Ergebnis führen…

Bibelschule Brake – Christliche evangelikale fundamentalistische Missionare

In diesem interessanten Beitrag von Frontal21 wird eine neue Seite der zuvor schon erwähnten Evangelikalen erkennbar. Ich denke hier kann man, ohne sich als voreingenommen zu outen, definitiv von einer Gehirnwäsche sprechen. Kinder (die mir wirklich leid tun) werden zu fundamentalistischen Missionaren erzogen und geschult, die für ihre Missionserlaubnis ohne zu zögern viel Geld bezahlen und letztendlich auch bereit sind, ihr Leben für die Missionsarbeit zu lassen. Ersteres lässt sich vielleicht noch damit erklären, dass die gefährliche und sowohl nach internationalem als auch oft nach nationalem Recht illegale Missionsarbeit nach außen hin als abenteuerliches Praktikum (die Mission wird offiziell tatsächlich “Auslandspraktikum” genannt), das Erkunden fremder Länder, eine interessante Reise verkauft wird und so wohl auch christliche Eltern, die nicht bereit sind, ihr Kind voller Freude für Gott in den Tod zu schicken, zum Zahlen der 1050 Eur bewegt. Dass die Kinder aber selbst bereit sind, für eine Organisation, der sie zuvor noch viel Geld in den Rachen geworfen haben, ihr Leben zu riskieren, das lässt zweifeln.

Angesichts des Missionsbefehls Jesu Christi […] soll jeder aktiv und vorrangig an der Weltmission beteiligt sein.”
Dass dabei sowohl die Gesetze als auch das Recht anderer Kulturen auf ihre Religion offensichtlich verletzt werden, ist nicht Teil des Textes. Und in der Schulung scheint man sich der Tatsache bewusst zu sein, sonst würde man wohl reguläre Missionare und keine Untergrund”kämpfer” ausbilden.
Im krassen Gegensatz dazu heißt es in den Brake’schen Texten “weil in einer anderen Kultur besonders klar herausgearbeitet werden kann (und muss), […] was Respekt gegenüber anderen Kulturen etc. bedeutet”.

Wir bringen Muslimen das Evangelium. Wir dienen ihnen auf praktische Weise. Wir leiten sie an, Jesus zu folgen.”
Vermutlich sind die Missionare tatsächlich überzeugt davon, den Muslimen mit ihrer Arbeit zu helfen. Mit der Ansicht dürften sie in den entsprechenden Ländern allerdings alleine auf weiter Flur stehen. Zumindest auf mich machen die meisten Muslime nicht den Eindruck, als müsse ihnen in Sachen Glaubensfestigkeit oder Gott geholfen werden. Immerhin wird den dortigen Fundamentalisten ein Vorwand geliefert, die westlichen Eindringlinge als Feind anzusehen.

Zuletzt noch eine kleine “Überraschung”: “Wir arbeiten und auf der Grundlage der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA) und sind Mitglied”. Was bedeutet: die größte deutsche evangelikale Vereinigung mit ihren 1,3 Millionen Mitgliedern unterstützt die Entsendung Jugendlicher in Krisengebiete und nimmt deren Tod billigend in Kauf.

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