Als ich vor einigen Monaten folgenden Link (http://www.fathom.com/course/10701055/sessions.html) entdeckte, kam ich aus dem Lesen nicht mehr heraus. Vieles war mir schon bekannt, manches nicht. Alles in allem jedenfalls ein extrem interessanter Text. Und wie der Zufall so will, habe ich ihn aus Gründen, die ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr weiß, alles übersetzt :D
Viel Spaß beim Lesen
1) The Primordial Era (Die Urzeit)
??? bis 3 Sekunden nach dem Urknall
Die erste Ära wird die Urzeit genannt, die im Grunde der Big Bang Theorie entspricht. Zu Beginn gab es noch keinen wirklichen Raum oder Zeit, da Raum und Zeit noch nicht ausdifferenziert waren. Auch müssten in dieser Ära die Quantentheorie und die Allgemeine Relativitätstheorie zusammengeführt werden, um das Universum zu beschreiben. Hatte das Universum ein Alter von 10^-43 Sekunden erreicht, endete diese Epoche der Quantengravitation und bestimmte Kernbildungsprozesse führten letztendlich zur eigentlichen Entstehung des Universums wie wir es kennen. In der Praxis bedeutet das, dass ein kleiner Bereich Raumzeit anfängt zu existieren und damit etwas entsteht, in dem sowohl Raum als auch Zeit definierbar sind. Von diesem Moment an begann unser Universum als Universum zu existieren.
Der Urknall war keine Explosion im Raum sondern die Entstehung des Raumes selbst und fand daher nicht an einer bestimmten Stelle im Universum statt
Zuallererst begann dieses Universum nun, mit rasender Geschwindigkeit zu expandieren. Diese Frühphase der extrem schnellen Expansion erklärt viele Eigenschaften des Universums, die wir heute beobachten können, zum Beispiel die Homogenität und Isotropie, also die gleichen Bedingungen an jedem Ort des Universums und die gleiche Strahlungsverteilung in jeder Richtung. Diese Expansionsphase (inflationary stage) fand statt, als 10^-37 Sekunden seit dem Urknall vergangen waren. In dieser frühen Phase bestand alles im Universum aus Strahlung, da sich entstehende Teilchen und Antiteilchen gegenseitig sofort nach ihrer Entstehung wieder auslöschten. Und eben zu dieser Zeit fand ein wichtiges Ereignis statt: die Entstehung von Materie. Experimente zeigen, dass bei der Erzeugung von Materie stets eine äquivalente Menge an Antimaterie entsteht. Warum existiert also ein materielles Universum? Und warum ist Antimaterie heute im Prinzip nicht mehr existent? Der Grund war eine Asymmetrie zwischen Materie und Antimaterie, die ihren Ursprung in der ersten Mikrosekunde des Universums hatte und zu Gunsten der Materie ausfiel. Dadurch, dass nicht mehr jedes Teilchen ein Gegenüber hatte, das es auslöschen konnte, gab es Antimaterie schon bald nicht mehr.
Doch auch Materie ist nicht unsterblich. Protonen, Kernbausteine der Atome, werden auf eine "Lebenszeit" von 10^33 Jahren geschätzt. Sind die Protonen einmal zerfallen, existiert auch keine Materie mehr. Nachdem das Universum eine Sekunde alt war, war es soweit abgekühlt, dass sich Protonen und Neutronen zu Atomkernen - wie zum Beispiel Helium - verbinden konnten. Das, was heute an Helium existiert, stammt zum allergrößten Teil aus dieser Anfangszeit des Universums, von einer Sekunde nach dem Urknall bis zur dritten Minute. Zwar produzieren auch heutige Sterne Helium, doch das Helium aus den ersten drei Minuten ist mehr, als alle Sterne, die jemals im gesamten Universum existiert haben, jemals produzieren konnten. Auch die Energie, die damals frei wurde übersteigt die, die alle Sterne im heutigen Universum erzeugen.
Diese Big Bang Theorie ist deshalb naheliegend und wahrscheinlich zutreffend, weil sich auch heute noch in der kosmischen Hintergrundstahlung ein Nachglühen dieser frühen, extrem energiereichen, dichten und heißen Phase des Universums erkennen lässt. Zwar ist die überall vorhandene Strahlung im Großen und Ganzen homogen und gleichförmig - aber doch nicht völlig. Die Unterschiede und Asymmetrien, die sich zu nur 1/100.000 vom Durchschnitt unterscheiden, lassen sich seit den 90er Jahren messen und sind möglicherweise die Vorläufer der heutigen Galaxien.
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