Ein neuer Blog namens “Gottesbeweise…”. Jede Wette, dass die meisten, die diesen Blog entdeckt haben, von einem gänzlich anderen Inhalt ausgegangen sind, als den, den sie hier vorfinden. Vor allem Youtube, aber auch der eine oder andere Facebook- und Foreneintrag hat mich dazu bewogen, hier zu schreiben. Zum einen, weil die entsprechenden Kommentarfunktionen sehr begrenzt sind, selten für eine Antwort reichen und falls doch, diese schnell in der Flut der neuen Kommentare untergeht. Zum anderen, weil ich hier Videos und ähnliches einbinden kann. Es gibt eine Kommentarfunktion, die ich nicht moderieren werde und die hoffentlich für interessante Diskussionen sorgen wird.
Über mich. Ich bin Student der Naturwissenschaften. Würde man mich als Atheisten bezeichnen, so läge man richtig, würde man das Wort in seiner ursprünglichen Form als “nicht Gläubiger” benutzen. Hier direkt ein kleiner Hinweis: ich glaube nicht an die Existenz eines Gottes. Die Erbsenzähler unter den Theisten setzen das gerne mit “ich glaube, dass Gott nicht existiert” gleich und kommentieren die Aussage dann mit “Aha! Atheisten glauben also auch!”, was noch nicht einmal der Definition von “Atheist” gerecht wird. Naja, zurück zum Punkt. Fasziniert bin ich von eigentlich allen Naturwissenschaften, auch wenn mir, wie vielen anderen auch, zum Beispiel Mathematik schon immer Probleme bereitet hat. Mir geht es generell um die Grundsätzlichkeit dieser Wissenschaften. Die Mathematik, als reinste aller Wissenschaften, unbestechlich, nicht von schwammigen Experimenten verwässert und von eindeutigen Aussagen geprägt. Die Physik, die die Grundstruktur allen Seins durchleuchtet, von den kleinsten Teilchen mit ihrer quantenmechanischen Uneindeutigkeit bis hin zu den größten Strukturen des Universums. Weiter über die Chemie, die die komplexen Interaktionen von Materie untersucht, über die Biologie, die sich speziell mit der Entwicklung und Funktion lebender Systeme befasst, bis hin zu den hochspezialisierten, oft neuen Forschungsrichtungen, die allesamt auf den oben genannten basieren.
Mit dem Thema “Glaube, Gott und Wissenschaft” setze ich mich gerne auseinander, da die nicht enden wollende Diskussion zu einem gewaltigen Teil von Missverständnissen geprägt ist. So zum Beispiel das erste Video hier, das mir vorhin vollends den Anstoß gegeben hat, den Blog zu eröffnen. Schauen wir uns das Machwerk doch einmal an.
VOX TV – Wissenschaft beweist Gott Existiert – Atheisten wacht auf – Islam ist die wahre Religion
Ohne direkt auf das Video einzugehen nehmen wir uns einen Würfel. Wir würfeln und notieren die Zahl, die dabei herausgekommen ist. Das wiederholen wir einhundert mal. Danach sitzen wir mit einem vollgekritzelten Blatt vor dem Rechner und haben eine Reihenfolge von 100 Zahlen zwischen 1 bis 6. Wenn man so einen Würfel einmal wirft, dann ist die Wahrscheinlichkeit für das Erscheinen einer bestimmten Zahl 1/6. Würfelt man zweimal, so beträgt sie nur noch 1/36. Nach drei Würfen sind wir bei 1/216. Nach einhundert Würfen schließlich beträgt die Wahrscheinlichkeit für die dabei entstehende Zahlenreihe etwa 1 zu
653.318.623.500.070.906.096.690.267.158.060.000.000.
000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000 !
Rückblickend war es also absurd unwahrscheinlich, genau die Zahlenreihe zu würfeln, die wir nun auf unserem Papier haben.
Die Wahrscheinlichkeit, eine bestimmte Zahl zu würfeln, beträgt 1/6
Genau auf die selbe Weise wird argumentiert, wenn es, wie im vorliegenden Video um “Intelligent Design” geht. Im Großen und Ganzen wird meist auf die extreme Artenvielfalt und gerne auch auf die unheimlich komplexe Biochemie innerhalb der Zelle hingewiesen. Darauf, dass es so unwahrscheinlich wäre, dass ein Haufen Animosäuren ohne Plan derart komplizierte Gebilde hervorbringen kann, wie man sie heute überall sieht, dass die Möglichkeit ausgeschlossen wird, ausgeschlossen werden muss, dass so etwas scheinbar zufällig entsteht. Ganz klar: hier muss ein intelligenter Designer (nennen wir ihn Gott) am Werk gewesen sein!
Gerne wird dabei der Entstehungsprozess des Lebens an sich außer Acht gelassen. Der ist zum einen noch nicht ganz aufgeklärt (und daher oft nach dem Motto “Puff, das Leben war plötzlich da! Das konnte nur Gott gewesen sein” beschrieben), zum anderen doch so weit erforscht, dass man schon der Logik willen jede Theorie diesbezüglich ernster nehmen sollte als ein “Oh… das ist aber kompliziert… versteh ich nicht… war Gott”.
Hatte Gott auch bei unserem Würfeltest die Finger im Spiel? Schließlich war die Wahrscheinlichkeit für genau diese Abfolge von Zahlen so gering, dass man sie im Prinzip mit Null gleichsetzen könnte. Das darf nun jeder für sich entscheiden…
Bis bald!
man muss aber auch bedenken, dass es UNHEIMLICH viele moleküle und atome gibt.
AntwortenLöschenda kann die wahrscheinlichkeit, dass man die richtígen molekülketten bildet, ruhig ein bisschen geringer sein.
es könnte ja auch sein, dass sich die ersten lebewesen nicht aus dna,sondern aus irgendwelchen ähnlichen, aber simpleren molekühlen gebildet haben.
wer weiß...