Sonntag, 11. Juli 2010

Die Geschichte des Universums Teil 5 von 5

5) The Dark Era (Die Dunkle Ära)
Ab einer Quindezillion (10^90) Jahre nach dem Urknall...
Schauen wir so weit in die Zukunft, so nimmt die Genauigkeit unserer Vorhersagen immer stärker ab. Sicher ist aber, dass all die Prozesse, die bisher beschrieben wurden, Hintergrundstrahlung hinterlassen. In unserer Ära haben vor allem Rote Zwerge Strahlung in die Umgebung abgegeben, nach der Ära der Sterne strahlten in erster Linie Weiße Zwerge durch die Auslöschung dunkler Materie in ihrem Inneren, darauf folgte die durch den Zerfall der Protonen freigewordene Strahlung als wichtigste Strahlungsquelle im Universum und zuletzt kam die aus schwarzen Löchern stammende Hawking-Strahlung dazu. Das bringt uns zum Beginn der Dunklen Ära, in der es keine stellaren Körper mehr gibt - nur noch Überbleibsel an Positronen, Elektronen, Neutrinos und Photonen aus den vorangegangenen Zeitaltern.
Überraschend an dieser Dunklen Ära ist, dass das Universum noch nicht tot ist. Zum Beispiel hinterlassen Protonen oft Positronen, wenn sie zerfallen. So gibt es für jedes Positron in dieser dunklen Zukunft ein Elektron als Gegenstück. Elektronen und Positronen können zusammen ein sogenanntes Positronium-Atom bilden, das im Prinzip ein Wasserstoffatom mit einem Positron anstelle des Protons ist. Diese Atome sind heute künstlich herstellbar, existieren aber nur für den winzigen Bruchteil einer Sekunde und sind mikroskopisch klein.
In der Dunklen Ära aber, in weit weit entfernter Zukunft, kann ein solches Positronium-Atom größer als unsere Milchstraße heute, sogar so groß wie das gesamte heute existierende Universum sein, weil das Universum durch seine fast völlige Leere die Existenz derart riesiger Atome erlaubt. Auch zerfällt ein solches Atom durch die gegenseitige Auslöschung von Positron und Elektron nicht sofort wieder sondern kann über einen Zeitraum von 10^145 Jahren [Anm.: dafür gibt’s glaube ich kein Wort] existieren, während sie von höheren auf niedrigere Energieniveaus wechseln und letztendlich verschwinden, wobei sie extrem langwellige Photonen hinterlassen.
Und bis auf diesen letzten Rest an Strahlung ist nichts mehr von dem übrig, was einmal das Universum war...

[Anm.: Der letzte Teil des Textes ist hochspekulativ und alles andere als wahrscheinlich, da die kosmologische Konstante
in unserem Universum allem Anschein nach null beträgt und dies die im weiteren Textverlauf enthaltenen Spekulationen
unmöglich macht]

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